Alles in Allem ist die Honda Spacy 125 ein sehr zuverlässiger und solider Roller. Doch auch hier gibt es Einiges zu beachten, wenn der Rollerspaß ungetrübt bleiben soll. Hier der Link zu den Wartungstipps

So wirklich dramatische Mängel oder Schwachstellen gibt es eigentlich nicht. Sowohl das verbaute Material, als auch die Verarbeitung ist hervorragend.

Das größere Problem ist eher, dass bestimmte Teile wie die CDI (Zündmodul) oder der Auspuff nicht mehr lieferbar sind und dadurch sehr gefragt sind, was sich im Preis widerspiegelt. So kann für einen guten Auspuff schon mal 300-400 EUR oder für eine CDI 150 EUR aufgerufen werden.

Leider sind auch oft die Verkleidungsteile beschädigt. Nicht nur Kratzer (ist eher optisch), sondern auch regelrechte Risse durch falsche Behandlung sind fast an der Tagesordnung. Leider sind auch bei vielen Rollern die Ösen für die Befestigung aus- oder abgebrochen. Das hängt damit zusammen, dass für die Befestigung spezielle Schrauben verwendet werden müssen. Wenn das nicht gemacht wird, platzen die Ösen ab und dann wird’s doof.

Vorab einige Gedanken:

  1. Die Form der Spacy ist Geschmackssache. Stellt Euch auf komische Bemerkungen ein und seid stark 🙂
  2. Die Spacy hat kein Helmfach wegen dem oben liegenden Tank. Abhilfe schafft ein Top Case. („offiziell“ max. 5 kg).
  3. Dafür hat die Spacy eine Fuss-Feststellbremse (sehr cool) und eine Heizung für den Winter (kein Witz!)
  4. Wichtig sind die Ölwechsel ca. alle 3.000 Kilometer (siehe auch hier)
  5. Die Höchstgeschwindigkeit liegt um die 95 km/h, mit Frontscheibe ca. 85 km/h.
  6. Die Teileversorgung ist gut, bis auf wenige Ausnahmen (siehe oben). Viele haben deswegen einen „Ersatzroller“.

Doch nun zur Kaufberatung:

Wir sprechen hier auch Fahrzeugen, deren jüngste Modelle mittlerweile über 20 Jahre alt sind. Gerade bei der Anschaffung sollte auf Folgendes geachtet werden (diese Punkte sind im Stand möglich):

  1. Schaut Euch den Allgemeinzustand des Rollers an. Macht er einen gepflegten Eindruck oder hat er Kratzer, Risse in der Verkleidung?
  2. Ist die Verkleidung mit Schrauben ordentlich fixiert oder ist Tape die Lösung? Oft sind die Abstandsschrauben durch normale Schrauben ersetzt worden und diese bringen dann die Verkleidung zum Reißen.
  3. Sind die Kunststoffteile verblasst?  Das ist oft ein Zeichen, dass der Roller viel draußen stand.
  4. Ist die Sitzbank ok oder ist der Bezug gerissen? Wenn ja, keine Panik, es gibt Ersatzbezüge.
  5. Testet einmal die Elektrik (Licht, Blinker, Bremslicht, Auf- Abblendlicht, Hupe, mehr ist es nicht). Funktioniert alles?
  6. Wie ist die Bereifung? Hier nicht nur auf das Profil, sondern unbedingt auch auf das Alter schauen.
  7. Springt der Roller schnell an? Muss georgelt werden? Nimmt er spontan Gas an?

Nun zur Probefahrt:

Hier auf folgende Punkte achten:

  1. Im Stand… klappert irgendwas, sind „komische“ Geräusche zu hören? Sehr oft ist es die Auspuff-Abdeckung, die Geräusche macht.
  2. Beim Losfahren achtet auf Geräusche von der Variomatik oder Kupplung (klopfen, schleifen)
  3. Zieht der Roller auch beim langsamen Gas geben sauber hoch? Oder fängt er an zu ruckeln (Indiz Defekt an Vario oder Kupplung)
  4. Röhrt der Auspuff? Klappert das Hitzeblech am Auspuff? (Passiert gerne)
  5. Wie ist das Bremsverhalten? Greift die Bremse gut? Wenn nicht, sind oft die Beläge einfach zu alt und sollten getauscht werden.
  6. Schlingert beim Fahren das Vorderrad, liegt das gerne am ausgeschlagenen Lenkkopflager. Sollte unbedingt repariert werden.
  7. Funktioniert der Tacho? Oft ist die Welle gebrochen. Original sehr teuer, es passt aber auch die vom Kymco DJ 50. Einbau nervig 🙂
  8. Gesamteindruck beim Fahren. Reagiert er gut aufs Gas? Bremsen ok? Ist der Motorklang satt oder klingelt was (Ventile)

Allgemein:

  1. Meiner Erfahrung nach ist der allererste Eindruck (auch vom Verkäufer !!!) absolut entscheidend und stellt sich oft später als richtig heraus.
  2. Kauft niemals einen Roller unter Druck oder Zeitmangel und schaut Euch alles genau an. Ein ehrlicher Verkäufer hat nichts zu verstecken.
  3. Wenn Ihr Euch nicht auskennt, nehmt jemand mit, der sich auskennt.
  4. Lasst Euch die Papiere zeigen und prüft die FG-Nummer (ist auf dem Tank unter der Sitzbank).
  5. Falls vorhanden, lest Euch den letzten TÜV Bericht auf Mängel durch.
  6. Bezahlt nur und ausschließlich bei Fahrzeug- und Papiere-Übergabe. Keine Anzahlung oder Vorauszahlung. Gibt immer wieder Ärger.
  7. Wenn Euch irgendwas komisch vorkommt, lasst die Finger davon. Es gibt (noch) genug Auswahl auf dem Markt.

Auch wichtig:

  1. Kauft immer möglichst Original-Teile oder Erstausrüster-Qualität.
  2. Lasst die Finger weg von billigen Import Teilen, das ist teilweise lebensgefährlich (Bremsen, Lager, etc.)
  3. Wenn Ihr selber schrauben möchtet, kauft Euch gutes Werkzeug, kein Billigschrott
  4. Benutzt gutes Verbrauchsmaterial wie Öl, Fett, Reiniger, etc. muss kein Premium sein, aber es sollten schon Markenprodukte sein.
  5. Wer billig kauft, kauft zweimal
  6. Solltet Ihr nicht genau wissen, wie ein Problem zu lösen ist, nachfragen. Versuche können böse enden.
  7. Fragen kostet nichts und es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten; jeder hatte mal das erste Mal 😉
  8. Bei Fragen einfach melden (hier geht’s zum Kontakt)

 

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